Michael Ohler lief um den Mont Blanc

Der „Trail sur les Traces des Ducs de Savoie“, kurz „TDS“ genannt, zählt zu den anspruchvollsten Ultra-Langläufen Europas, müssen doch auf der 119 Kilometer langen Strecke durch das Mont-Blanc-Gebiet 7.300 Höhenmeter gemeistert werden.

Nachdem unser 46 Jahre alter Läufer Michael Ohler im vergangenen Jahr mit 22:51 Stunden als 145. der 1.076 Finishern ins Ziel gekommen war, wollte er es heuer nochmals versuchen und war am 26. August in Courmayeur wieder beim Start dabei.

„In diesem Jahr war ich wesentlich besser vorbereitet als bei meinem ersten Start“, so Michael in einem Gespräch mit Werner Mühl, “hatte ich mich doch intensiver vorbereitet und auch Essen und Trinken darauf eingestellt und mir daher auch einen schnelleren Plan ausgearbeitet.“ Michaels Rechnung schien auch tatsächlich aufzugehen, denn die 50-Ki-lometermarke passierte er 20 Minuten früher als in der Marschtabelle vorgesehen. „Ich bin den Lauf wohl zu schnell angegangen und das musste ich später büßen, denn der schwierigste Teil lag ja noch vor mir.“ Bei diesem Teil mussten die Läufer zunächst einen 2000 Meter hohen und schwierig zu laufenden Aufstieg bewältigen um dann in einen langen, steilen Abstieg umzuschalten. Geplagt von einem Hungerast schleppte sich  Michael, so seine Worte, dahin und dachte dabei sogar ans Aufgeben. Doch nach einer längeren Pause an der nächsten Verpflegungsstelle mit reichlicher Zufuhr von Kohlehydraten mit einer großen Portion Nudeln ging’s weiter zu einem guten Ende. Denn unser Ultra war zweieinhalb Stunden früher in Chamonix im Ziel als im Vorjahr. Mit seiner Zeit von 20:35 Stunden belegte er den 75 Platz von rund 1.000 Finishern und war dabei auch noch schnellster deutscher Läufer. (wm)